August 2019 – Der Prototyp rollt!
In den letzten Tagen ist der Wagen fertig geworden. Heute ging er zum ersten Mal auf Strecke. Deutlich unter 2 Kg ist nicht gelungen, aber 1.940 gr. ist eine stramme Leistung. Damit kann ich leben.
Strecke bedeutet, dass ich meinen Mountainbike-Lieblingsweg gelaufen bin. Das waren in Summe 15,6 km bei den jede mögliche Wegform vorkam, ausgenommen geteerte Straße (nur 1 km).
Ich war selbst verblüfft. Ich hatte damit gerechnet, das er springt, versetzt, in meine Hüften stößt, die Achse sich verbiegt, das Paddel reißt, die Halterung sich lockert oder der Rucksack ständig verrutscht. Nix hat er gemacht!
Der wagen ist so brav hinter mir hergelaufen, dass ich ihn bei gerader Strecke und glattem Untergrund kaum bemerkt habe. Das Gewicht (Rucksack) betrug 12 Kg, der Wagen hatte knappe 2 Kg. Auf der Hüfte hatte ich 850 gr.
Mit den folgenden Fotos möchte ich vorab den fertigen Wagen zeigen, im folgenden dann die Details.
Wie man erkennen kann, besteht das „Chassis“ aus einem Drachenboot-Paddel, an dem ich den Edelstahl-Achsträger und die Titan-Achse montiert habe.
Das Stück Plane bildet sozusagen den „Kofferraumboden“. Der verteilt den Druck des senkrechten Spannriemens über die Breite des Rucksackbodens und verhindert, dass der Rucksack sich beim Rollen seitlich verschiebt.
Die Räder sind eine geniale Wahl, die ich mit Hilfe von Herrn Biljan vom Hudora-Serviceteam getroffen habe. Die Luftreifen sind leise, federn in Verbindung mit der Achskonstruktion Schläge sanft ab und sind anzuehmend dafür verantwortlich, dass die Räder nicht springen. Die Spurweite sorgt für Stabilität.
Und so sieht er beladen aus, final mit Staub und Nässeschutz. In der endgültigen Version wird der Regenschutz noch zusätzlich unten verspannt, damit die Plane nicht an die Räder kommt.
Zur Handhabung -> ich hatte mich eigentlich darauf eingestellt, mit den Füßen oder mit den Stöcken ständig mit dem Wagen zu kollidieren. Auf der vorigen Seite hatte ich noch über ein Alurohr mit seitlichem Versatz nachgedacht. Das scheint überflüssig zu sein. Der Wagen stört weder bei der Stockführung noch beim schnellen Ausschreiten. Lediglich beim Bergabgehen auf glatten Wegen schiebt der Wagen so, dass man den Griff besser in die Hand nimmt und ihn führt.
Heute hatte ich eine Schlaufe aus einer Gummischnur gemacht und diese in den Bauchgurt des (Hilfs-)Rucksacks eingehängt. Das war etwas zu locker.
Zwei kleine Verbesserungen stehen also noch an:
Zum Ersten -> der Gurt muss fester sitzen (auf mir) und auch fester am Griff der Stange. Ich glaube, da gibt es was bei Ortlieb. Der Rucksack (Gear-Pack 40 Ltr.) ist auch von Ortlieb und perfekt für meinen angestrebten Zweck. Immerhin soll das ganze Konstrukt bei extremen Wegstrecken auf dem Rücken getragen werden.
Zum Zweiten -> über die Klemme muss noch eine verschiebbare Manschette, da man bergab in Berührung mit derselben kommen kann.