Arbeit 4.0

Am Sonntag, den 30.10.2016 wurde bei Anne Will die Zukunft der Arbeit diskutiert. Als Gäste mit dabei waren Manfred Spitzer und Sascha Lobo. Herrn Spitzer schätze ich wegen seines Buches „digitale Demenz“, Herrn Lobo wegen seiner Sachkunde im IT-Bereich. Die Frisur von Herrn Lobo habe ich allerdings nicht umfassend verstanden.

Ich denke, beide haben recht.

Herr Spitzer hat recht, wenn er davor warnt, dass ein Mensch, der mindestens einmal pro Minute auf sein Handy guckt, ob etwas rein gekommen ist, auf Strecke kaum noch in der Lage sein wird, eine konzentrierte Arbeit zu erbringen oder etwas kompliziertes zu erlernen.

Herr Lobo hat recht, dass wir uns gegen die zunehmende Notwendigkeit, immer intensiver mit IT zu arbeiten, nicht sperren können.

Ich würde nur gerne für diese Diskussion ein anderes Erklärungsmodell anbieten. Wir reden genau genommen über Informationen, die wir untereinander austauschen. 1:1, 1: N oder N:N. Die Computer, die wir benutzen, sind lediglich ein Medium, um das zu befördern, worüber wir reden. Wir reden über Informationen.

Die meisten Probleme, die kontrovers im Zusammenhang mit Computern oder Informationstechnologie diskutiert werden, stehen im Verhältnis dazu, dass Informationen zu preiswert auszutauschen sind. Will sagen: da es so gut wie nichts kostet, eine Information zu versenden, wird selten geprüft, ob die Information es wert ist, verteilt zu werden.

Ein Vergleich zur  Mobilität mit dem Auto springt ins Auge. Nehmen wir einmal an, dass der Liter Treibstoff nur noch 0,03 € kosten würde und die Autos relativ preiswert und qualitativ hochwertig wären. Dabei müssen sie nicht teurer geworden sein.

Nehmen wir weiter an, dass aber die Umweltbelastung, der Kraftstoffverbrauch und die Belastung der Straßen gleich geblieben wäre.

Das würde zur Folge haben, dass viele Menschen, die zum Beispiel wie wir hier in der Mitte von Deutschland leben, jedes Wochenende unterwegs wären. Nach Hamburg, nach Berlin, nach München oder an die Nordsee. Die Neugierigen nach Paris, Rom Stockholm.

Wir würden im Abgas ersticken, unsere Straßen brechen zusammen in den genannten Orten gibt es keinen Parkplatz mehr und die meiste Zeit würden wir im Stau verbringen.

Die gleiche Inflation betreiben wir mit Informationen. Ich möchte keineswegs fordern, dass Informationen und ihre Verteilung teurer werden sollen. Aber wir sollten schon überlegen welche Informationen ist wirklich so wesentlich, dass der andere, den ich informieren, sie wirklich braucht. Die negativen Folgen, die in den oben genannten Talkshows immer wieder heraufbeschworen werden, stehen im Zusammenhang mit unnützen Informationen, geschäftlichen und privaten.

Denken Sie mal drüber nach. Der Computer und das Handy sind nicht böse!

Original und Fälschung

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Als ich ein Kind war, wurde bei uns die „Hör zu“ gekauft. Auf der letzten Seite gab es neben Mecki dem Igel immer zwei kulturell hochwertige Abbildungen eines bekannten, wichtigen Gemäldes. Da das über viele Jahre so ging, gab es wohl eine Menge bekannte Gemälde. Eins von den beiden Bildern hatte 10-20 so leichte Veränderungen, dass man sich so richtig Mühe geben musste, die Unterschiede zu sehen. Also – Kugelschreiber herbei und alles eingekreist, was  visuell knapp über der Größe eines Druckfehlers lag.

Seit ein paar Monaten steht auf der Theke des Bäckers meiner Wahl eine Wechselgeldschale, bei der mir die alten Bilderrätsel wieder einfallen. Nett gemeint, auch hübsch, aber ungemein irritierend.

Irgendwann habe ich gemerkt, dass auch die netten Bäckerei-Verkäuferinnen gelegentlich irritiert sind. Blöder Scherz „1,50 €“ „da liegen doch schon zwei Euro“. Wirklich blöde.

Das wäre wirklich hübsch gewesen, wenn die gedruckten Geldstücke etwas unscharf geworden wären. So ist es einfach zu gut!

Raten Sie, wie viele Brötchen ich gekauft habe. Das Geld war passend! Tick-Tack-Toe.